Hot Pools und bizarre Felstürme
Über Malargüe fahren wir weiter südwärts der Quarenta entlang Richtung Chos Malal. Inzwischen sind wir erneut zu viert unterwegs, die Welt ist klein. Wir entscheiden uns, den Umweg zu den heissen Quellen von „Villa Aguas Calientes“ zu machen, was uns wärmstens empfohlen wurde.
So fahren wir erneut nordwärts, tasten uns durch schmale Pisten in ein abgelegenes Hochtal.
Die Schneeschmelze, die dieses Jahr infolge der ergiebigen Niederschläge im Winterhalbjahr ziemlich ergiebig ist, lässt die zahlreichen Bäche zu Flüssen anwachsen. Immer wieder müssen wir solche Furten durchqueren, strapaziöse Steigungen und enge Kurven bewältigen und immer haben wir den mächtigen Vulkan Domuyo (4709 m) im Blickfeld.
In einer weiteren Senke nördlich von Varvarco erreichen wir die ausgeschliffenen Sandsteinformationen von „Los Bolillos“. Gut erkennbar ist die Kapuzinerprozession, welche in Jahrtausenden durch Wind und Regen entstanden ist.
Aguas Calientes
Am späten Nachmittag erreichen wir die heissen Quellen von Varvarco. Aus algenbewachsenen Erdspalten des nahen Vulkans sprudelt das calziumhaltige, bis 95° heisse Thermalwasser.
Weiter unten vermischt sich das heisse, dampfende Wasser mit einem kleinen Fluss, sodass die Temperatur in den verschiedenen Becken recht angenehm ist.
Man sagt dem heissen Wasser heilende Wirkung bei Neurodermitis oder allergischen Ausschlägen zu. Wir auf jeden Fall geniessen das entspannte Bad.
Tragischer Unfall eines belgischen Paar.
Von unserem Standort bei den heissen Quellen führt die Piste weiter nordwärts zu einzigartigen Lagunen.
Diese Strecke wollten erst kürzlich ein belgisches Paar mit ihrem schweren MAN Truck unter die Räder nehmen. Auf einer schmalen Passage wurde das Gewicht für die kleine, wasserdurchtränkte Piste einfach zu viel, so dass sie unter der Last einbrach.
Der Lastwagen kippte die Böschung hinunter und blieb unter dem Fahrweg liegen. Zum Glück blieb das belgische Paar unverletzt aber der Schaden am Fahrzeug und die anschliessenden Bergungskosten sind beträchtlich.
Eine kleine Unaufmerksamkeit oder eine falsche Einschätzung der Lage kann eine Reise schnell verändern.
Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
Der rotglühende, donnernde Wasserfall
Langsam aber stetig kommen uns die schneebedeckten Berge näher. Es ist immer noch November und ein frisches Lüftchen bläst uns um die Ohren. Kleinere Schneefelder begleiten uns am Wegesrand.
Das Panorama mit den wuchtigen Araukarien verleitet uns zu etlichen Fotostopps.
Nach einer kleinen Brücke begleitet uns der kristallklare Rio Agrio hinauf bis zum Wasserfall.
Letztes Jahr waren wir auch schon hier, aber jetzt im Frühsommer und durch die rasche Schneeschmelze der starken Sonneneinstrahlung, ist das dünne Rinnsal zu einem mächtigen Wasserfall angeschwollen.
Donnernd stürzen sich die rosarot verfärbten Wassermassen in den kreisrunden Talkessel. Die Farben des malerischen Falls verdankt er seinen kalziumhaltigen Mineralien aus dessen vulkanischem Gestein er entspringt.
Auf einem ausgeschilderten Wanderweg können wir den Salto del Agrio aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Dieser Katarakt ist ein absolutes Muss für alle Argentinien Besucher, auch für die Wasserfall – Verwöhnten Schweizer.
Wie ein flüssiger Bergkristall
Entlang des mächtigen Vulkans „Copahue“ fahren wir zum nahegelegenen See „Lago Caviahue“. Schon von weitem leuchtet er wie wie ein blauer, klarer Bergkristall.
An seinen Ufern errichten wir, zusammen mit Irène und Hans, unser Übernachtungsquartier. Zwischen den urzeitlichen Aurakarien, die sich im abendlichen Licht wiederspiegeln, brutzeln schon bald ein paar argentinische Rindersteak. Das Abendessen geniessen wir noch draussen zusammen mit der untergehenden Sonne und einer prächtigen Bergkulisse, aber mit der Kühle die der Abend mit sich bringt, verziehen wir uns schon bald alle in den warmen 5 Sterne Suri.
Ein Umweg der sich lohnt.
Statt auf der normalen asphaltierten Ruta 23 nach Aluminé befahren wir die Naturstrasse des „Circuito Pehuénia“. Eine Rundtour, vorbei an malerischen Seen wie dem Moquehue, dem Lago Norquinco oder dem Lago Pulmari. Am Pistenrand sieht man etliche Buchen, Zypressen und mächtige Auracarien. Ganz begeistert sind wir von der blühenden Frühlingspracht, die trotz des allgegenwärtigen Staubes ihre bunten Farben gegen den Himmel recken.
Wir sehen den gelb/orangen Besenginster, rote Fuchsien und farbenfrohe Lupinen.
Im Parque Nacional Lanin
Gewiss, dies ist einer unserer Lieblingsparks. Schon einmal waren wir am Lago Quillen, ganz zuhinterst auf einer 35 km Schotterpiste. Mit durchschnittlich 20 km/h manövrieren wir unsern Suri um Schlag- und Wasserlöcher und lassen uns von PS starken Pick-Up’s in eine dichte Staubwolke hüllen.
Da es nach Regen aussieht, biegen wir auf der Hälfte der Strecke in eine kleine mossbehangene Ausbuchtung ab. Ich werfe meine Angel in den schäumenden Rio Quillen und bald darauf zappelt die erste Forelle am Hacken. Fürs Nachtessen ist vorerst gesorgt.
Der nächste Tag beginnt grau in grau. Wir fahren die restlichen Kilometer zum See hoch und platzieren uns direkt am windgepeitschten Ufer. Regen prasselt auf das Dach unseres fahrenden Zuhause. Der in der Ferne liegenden Vulkan Lanin können wir nur erahnen.
Was macht man da? Richtig man bäckt. Keine Weihnachtsguezli wie zu Hause aber der Geruch des fein duftenden Butter-Zopfs erfüllt schon bald unser Tiny-Haus.
Die letzten Tage in Argentinien
„Nach dem Regen scheint die Sonne“, ein alte Weisheit, die sich immer wieder bestätigt.
So auch heute morgen. Die Sonne scheint aus einem makellos blauen Morgenhimmel. Die Lupinen entledigen sich den Resten der morgendlichen Feuchtigkeit, so aus schütteln sie ihren Regenmantel aus wie ein nasser Pudel und zeigen uns ihre farbenfrohe Blütenpracht.
Nach einer Wanderung am See entlang, inmitten von urigen, moosbehangenen Bäumen, entschliessen wir uns weiter zu fahren Richtung Grenze.
Als Übergang nach Chile haben wir uns für den kleinen Grenzort am Lago Tromen entschlossen. Der Weg dorthin ist gesäumt von leuchtenden Grasbüscheln durch die sich ein dahinplätschernder Fluss schlängelt. Am Himmel kreisen einige Caracas auf der Suche nach Aas.
Die anfangs noch asphaltierte Piste führt uns entlang an dunklen Felsen aus Lavagestein, ausgespuckt vom mächtigen Vulkan „Lanin“ auf welchen wir geradewegs zusteuern.
Wie ein Blumenkranz umringen die lichten Aurakarien Wälder den schneebedeckten Vulkan, an dessen Spitze sich ab und zu ein paar dünne Wolkenfetzen verfangen.
Argentinien verabschiedet uns mit einer Kulisse die schöner nicht hätte sein können.
Ob wir in ein paar Stunden immer noch so positiv gestimmt sind, wird sich demnächst zeigen.
Ruth hat vorsorglich unsere getrockneten Steinpilze, den Honig, das Trockenfleisch sowie die Körner für die Roggenbrote ins hinterste Fach des Suri verbannt in der Hoffnung, dass die Zöllner nichts finden werden.
Wie wir den Grenzübergang nach Chile überstehen und was wir alles im neuen Land so erleben, dann im nächsten Bericht.
Vorerst wünschen wir euch eine besinnliche Adventszeit und macht aus allem das Beste draus.
Eure Reisenomaden
Ruth und Walter
Ruth und Werner ich möchte mich hier mal ganz herzlich für die tollen Reiseberichte und Fotos bedenken. Es macht Freude euch auf diese Art “folgen ” zu dürfen.
Wünsche euch beiden alles Gute und weiterhin schöne faszinierende Erlebnisse.
Lieben Gruß aus der Schweiz, wo es wettermässig gerade etwas grausig ist
Klara und Markus
Hallo Klara und Markus
Wir freuen uns auch, dass ihr an unserer Reise mit dabei seit.
Wir senden euch ein paar wärmende Sonnenstrahlen und grüßen herzlich
Ruth und Walter
Liebe ruth und walter
Toller bericht wunderschöne bilder
Hey geniesst eure reise und bleibt gesund
Wünsche euch einen tollen samiglaustag
Alles gute
Bald grüssen wir euch aus jameika
Hallo Madeleine
Vielen Dank für die guten Wünsche und viel Spaß in Jamaika. Schick dann mal ein Bild.
Liebe Grüsse aus Chile
Ruth und Walter
Liebe Ihr zwei Reisenomaden, eindrücklich, schön und faszinierend. Häbid immer sorg und bliebid gxund! Happy Samiclaustag. Thery und Edy
Ein herzliches Hallöchen nach Alpnach
Miär gänd üs müä und hebid Sorg.
Äs Grüässli us Chile
Ruth und Walter
Hola ihr lieben,
herzlichen Dank für diesen spannenden Reisebericht und die tollen Fotos. 📸 Ich geniesse es sehr von unserem Sofa aus an euren Reise Abenteuer Teil zu haben.
Tragisch so ein Unfall mit zuerleben. Aber so ist das Leben.
Lässt euch nicht unterkriegen fahrt mit Verstand und Vernunft und ihr habt viele km geschafft.
Geniesst eure Reise bin gespannt was ihr noch so erlebt.
Eine besindliche Adventszeit wünsche ich euch von Herzen 💕 🕯
All Zeit gute fahrt wünscht euch
Maja und Hans
Hallo ihr zwei
Ja, so schnell ist ein Unglück passiert. Doch dies kann überall passieren, in der Schweiz oder sonst wo in der Welt.
Liebe Grüsse jetzt aus Chile
Ruth und Walter
Sommerliche Wärme- Farbenprcht und warmes Wasser das Ihr beide erlebt und so herrlich zeigt- ja dies wechselt mit Schneebergen- archaischen Trichlergeräuschen und kaltem Wetter.
So rund und vielfältig zeigt sich die Welt- der überaus schöne- blaue Kontinent.
Ä Gruäss am Tag vom Samichlais… Richy
Hallo Richy
Das macht die Welt so interessant, diese unglaublichen Gegensätze.
Ä schönä Samichlaus
Walter
Dankä viumal für die wunderschöne
Bilder und de interessanti Bricht. Gueti Fahrt und hebed Sorg. Gniesseds!
Mier hend ai 4 Wuchä Summerwätter so 27 Grad.
Ganz liebi Gruess
Hallo Ruth und Hermi
Genau wie wir habt ihr Sommerwetter und eine schöne Sicht auf den Vulkan, nur auf einem andern Kontinent.
Geniesst das wunderbare Teneriffa.
Liebe Grüsse und bis bald
Lieber Walter und Ruth
Spannend, faszinierend und eindrücklich – eure bebilderten Reiseberichte. Vielen Dank für’s Teilnehmen lassen 🙂 Ich werde in den kommenden ruhigen Tagen mal eine Weltkarte aufschlagen und eure Reise mit dem Zeigefinger auf Papier verfolgen 🙂
herzlich schöne Adventszeit und besonnenen Jahresausklang.
Trudi
Liebe Trudi
Vielen Dank für den schönen Kommentar. Gerne nehmen wir dich mit auf die grosse, weite Reise.
Wir wünschen dir eine schöne Adventszeit und alles Gute
Ruth und Walter
Saluti Ruth und Walter
Freue mich immer wieder auf die interessanten
Reiseberichte und die Bilder mit der farbigen
Natur. Ja ein Bad geniessen in der heissen Quelle
das ist ein besonderes feeling.
Ich wünsche euch, Engel die euch begleiten wo immer ihr seid.
Äs Grüessli us Oberdorf Therese
Liebe Therese
Nach einer Wanderung zum Vulkan genießt man ein Bad in den heissen Quellen ganz besonders.
Vielen Dank für die Engel-Begleitung und alles Gute nach Oberdorf.
Äs Grüessli us Chile
Ruth und Walter
Hallo Ruht und Walter
Ich lese eure Reiseberichte mit Begeisterung. So tolle schone Bilder,
Wunsche euch weiterhin alles gut fur eure Reise.
Liebe Grusse, Inge u. Gerhard
Hallo ihr zwei
Vielen Dank für die guten Wünsche und auch euch alles Gute
Ruth und Walter
Hallo ihr lieben,
Wir wünschen euch Frohe und besindliche Weihnachten 🤶 🎄 🔯 und ein gutes Neues Jahr mit vielen Abenteuer 🍾 🍾 🍾
Alles liebe aus dem Winterlichem Ämmitau ❄ ☃ ❄
Maja und Hans
Ihr lieben Ammitauer
Auch wir wünschen euch schöne Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr. Danke fürs Mitreisen.
Ruth und Walter